Liebesschlösser zählen nunmehr seit Jahren zu den beliebtesten und persönlichsten Möglichkeiten, die Verbundenheit mit einem geliebten Menschen zum Ausdruck zu bringen. Hierzu wird ein Vorhängeschloss verwendet, das mit den Namen der beiden Liebenden versehen und in der Regel an einer Brücke befestigt wird. Der Brauch ist international in zahlreichen Ländern bekannt und generell weit verbreitet.
Bei einem Liebesschloss kommt üblicherweise ein klassisches Vorhängeschloss zum Einsatz. Es wird dekorativ meist farblich gestaltet und enthält in jedem Fall die Namen der beiden Menschen, die damit ihre Liebe zeigen wollen. Das Schloss wird in einem persönlich gestalteten Moment gemeinsam befestigt. Hierzu eignen sich Brücken, aber auch Geländer oder Laternen. Entscheidend ist die Option, das Schloss so anbringen zu können, dass es möglichst dauerhaft befestigt ist. Der Schlüssel wird anschließend weggeworfen, um den Bestand einer ewigen Liebe symbolisch zu sichern.
Der Ursprung der Liebesschlösser ist nicht eindeutig nachgewiesen. Vermutet wird jedoch die Herkunft des Brauchs in Italien. Seit vielen Jahren sollen junge Erwachsene den Abschluss entweder ihrer Armeezeit oder auch das Ende ihrer Universitätszeit auf diese Weise zelebriert haben. In diesem Kontext hatte das Schloss noch keinerlei amouröse Bedeutung, sondern sollte lediglich das Ende dieser Zeitspanne besiegeln. Zu diesem Zweck wurden die Schlösser, mit denen die Absolventen ihre privaten Spinde verschlossen hatten, verwendet. Die Absolventen hängten die Spindschlösser seinerzeit an das Brückengitter der Ponte Vecchio Brücke in Florenz und warfen den zugehörigen Schlüssel in den Fluss.
Noch älter soll der Brauch der Liebesschlösser in Serbien sein. Hier gibt es im bekannten Kurort Vrnjačka Banja bereits seit dem Zeitpunkt des Ersten Weltkriegs eine beliebte Liebesbrücke, an der seit dieser Zeit Liebesschlösser angebracht werden.
Die heutige Umwidmung der italienischen Spindschlösser zu sogenannten Liebesschlössern geht vermutlich auf das Jahr 2006 zurück. Der aus Rom stammende Schriftsteller Frederico Moccia publizierte 2006 einen Liebesroman auf Deutsch unter dem Titel “Drei Meter über dem Himmel” und einen Fortsetzungsroman mit der deutschen Bezeichnung “Ich steh auf dich”. In diesem besiegelt ein Pärchen seine ewige Liebe durch ein Vorhängeschloss, das es unweit einer Brücke an einer Laterne befestigt. Den zugehörigen Schlüssel wirft es anschließend in den Fluss Tiber.
Das Buch wurde verfilmt und sorgte so für große Bekanntheit der Symbolik des Schlosses. Es gilt in der Regel als eigentlicher Auftakt für die mittlerweile weltweit äußerst beliebten Liebesschlösser.
Andere Erzählungen datieren auf noch frühere Zeiten. So soll in der ungarischen Stadt Pécs bereits seit den 1980er Jahren eine sehr beliebte Stelle für Liebesschlösser existieren. Hier ist es keine Brücke, sondern ein Zaun, der eine schmiedeeiserne Gestaltung aufweist. Er ist übervoll mit Liebesschlössern bestückt, sodass sie Stadt neue Zäune speziell aus diesem Grund von Künstlern gestalten und aufstellen ließ.
Heute werden Liebesschlösser längst nicht mehr nur an Brücken oder Laternen angebracht. Auch wenn dies nach wie vor die bevorzugten Plätze sind, werden mittlerweile zahlreiche Objekte, möglichst in Wassernähe, gewählt. Beliebt sind entsprechend auch Sitzbänke oder Eisengeländer, die jeweils ringsum ein romantisches Flair aufweisen.
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